Ein privater Träger würde das Wohnhaus so nicht bauen, weil es sich nicht rechne, erklärt Bürgermeister Hans Steindl beim Spatenstich in der Böcklerstraße. Dort, zwischen Stadtpark und der Einkaufsmeile Robert-Koch-Straße, entsteht bis Ende 2014 ein Mietshaus mit 26 Wohnungen. Bauherr ist die Burghauser Wohnbau GmbH (BuWoG). 4,3 Millionen Euro werden investiert, wobei qualitativ hochwertig gebaut werden soll. Alle Wohnungen werden einen Balkon oder eine Terrasse haben. Im Haus werden zwei Aufzüge verbaut. Eine Tiefgarage mit 53 Stellplätzen ist auch geplant. Bürgermeister Hans Steindl betont, dass sechs Wohnungen mit jeweils mehr als 100 Quadratmetern, die auf vier Zimmer verteilt sind, eigens für Familien eingeplant seien. „Solche Wohnungen fehlen uns.“ Der Quadratmeterpreis wird sich im Bereich von 5,50 bis 6 Euro bewegen. „Damit schaffen wir eine Rendite von gerade mal zwei Prozent. Ein Privatinvestor würde das Projekt so nicht durchziehen. Wir werden hier nichts verdienen“, sagt Steindl. Die BuWoG werde einen Zuschussantrag für Sozialwohnungsbau an die Stadt stellenmüssen. Im BuWoG-Aufsichtsrat sei dies nicht unumstritten gewesen, aber der Bürgermeister zeigte sich  zuversichtlich, dass der Stadtrat hier grünes Licht gebe. Schließlich befinde man sich im Stadtzentrum, wo sich in den kommenden Jahren im Wohnungsbereich viel tun wird. Gleich neben dem BuWoG-Bau etwa wird die Firma Schultheiß ab Herbst ein neues Wohnhaus mit hochwertigen Eigentumswohnungen errichten. Die Stadt habe das so genannte Pensionskassenareal 2008 von der Firma Wacker für einen zweistelligen Millionenbetrag gekauft, um an dieser wichtigen, zentralen Stelle mitgestalten zu können, so Steindl. Zudem hat die Wärmeversorgungs GmbH (WBG) der Stadt in diesem Bereich das ehemalige Grundner-Kraftwerk erworben, das mit Öl betrieben wurde. Sie will künftig alle Mietshäuser in diesem Bereich mit Energie aus Erdgas versorgen. „Das Blockheizkraftwerk wird gerade umgebaut. Wir investieren inklusive der Leitungen eine Million Euro“, so Steindl. Das Areal, wo nun mehrere neue Mietshäuser entstehen, sei perfekt, um eine städtische Nahwärmeinsel zu schaffen. Die Wohnhäuser aus den 1950er Jahren, die sich noch an und um die Böcklerstraße befinden, werden teilweise abgerissen, teilweise sehr aufwendig energetisch saniert und mit Aufzügen versehen. Alle Neubauten werden mit Tiefgaragen ausgestattet, so dass nur noch Besucher-Fahrzeuge offen sichtbar sein werden. Auch die Durchgangsstraße kommt weg, so dass kein Verkehr zwischen den Häusern am Stadtpark durchläuft. Für die 26 BuWoG-Wohnungen gebe es schon Vormerklisten. Denn erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet, wie BuWoG- Geschäftsführer Markus Huber sagt. „Die Lage ist begehrt“, weiß Steindl. Man habe fußläufig alles in der Nähe: Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, das Bürgerhaus, den Stadtpark und sogar der Wochenmarkt findet quasi vor der Haustüre statt.