Asylbewerberheim: Baufortschritt „im Rekordtempo“

(10.12.2015)

Nach nur acht Monaten Bauzeit wird der Neubau des Burghauser Asylbewerberheims Ende Februar/Anfang März 2016 fertiggestellt sein

Die Baumaßnahmen am neuen Asylbewerberheim in Burghauser schreiten zügig voran, so dass es wohl noch im Februar fertiggestellt und im März bezogen werden kann. „Mit dann nur acht Monaten Bauzeit kann man von einem Rekordtempo sprechen“, sagt Markus Huber, Geschäftsführer der Burghauser Wohnbau GmbH (BuWoG). Begünstigt wird die Bautätigkeit durch den fehlenden Wintereinbruch.

Erst Anfang Juli dieses Jahres hatte das Unternehmerkonsortium „Wohnheim Asyl GbR“ mit dem Bau des Asylbewerberheims im Burghauser Gewerbegebiet Lindach begonnen. Die Regierung von Oberbayern hatte in einem mehrmonatigen Genehmigungsvorlauf auch die detaillierten Anforderungen für den Neubau vorgegeben. Nach der geplanten Fertigstellung im Februar 2016 geht das Gebäude in das Eigentum der städtischen Wohnbaugesellschaft BuWoG über, die es dann an die Regierung zur Unterbringung der Asylbewerber vermietet. Die Verwaltung und Betreuung der Menschen erfolgt über die von der Regierung beauftragten Behördeneinrichtungen, die auch nach Fertigstellung des Wohnheims für die Möblierung sorgen müssen.

Stadt Burghausen in Vorleistung
Es war zunächst ein privates Baukonsortium, das auf städtischem Grundstück Planung, Besprechungen mit der Regierung sowie Vertragsverhandlungen in einem sechsmonatigen Entscheidungsprozess gestartet hatte: Das Konsortium hatte dann aus unternehmerischen Gründen das Gesamtprojekt der Stadt angeboten. „So ist die städtische Wohnbaugesellschaft erst später in die Vertragskonzeption eingestiegen“, erklärt Markus Huber. Die Stadt Burghausen ist damit zum Bau des Asylbewerberheims und dem Eigentumsübergang an die städtische BuWoG in Vorleistung gegangen, „obwohl dies eigentlich Aufgabe der Regierung ist“, betont Markus Huber: „Es geht hier immerhin um 3,2 Mio. Euro, die von der BuWoG aufgewendet werden.“ In benachbarten Landkreisen werden ähnliche Projekte für Flüchtlings-Gemeinschaftsunterkünfte zum Beispiel über die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Traunstein GmbH oder über die Kreiswohnbau GmbH des Landkreises Mühldorf abgewickelt.

In Burghausen wird der langgezogene Neubau Platz für rund 170 Bewohner bieten, aufgeteilt in zwei Gebäude-Trakten mit Erdgeschoss und einem Obergeschoss. Ein kleines Verwaltungsgebäude für Landratsamt-Mitarbeiter ist dem Komplex zur Straße hin vorgelagert. Je Geschoss sind 22 größere Zimmer für die Belegung mit mehreren Einzel-Personen sowie 24 kleinere Appartements für Familien entstanden. Für die insgesamt 44 Einzel-Zimmer gibt es gemeinschaftliche Dusch- und WC-Räume, die Klein-Appartements verfügen über eigene Nasszellen und WC. „Die für alle Bewohner vorgesehenen Gemeinschaftsräume mit Küche, Aufenthaltsbereich und Waschmaschinenraum haben eine Gesamtfläche von rund 200 Quadratmeter“, informiert Markus Huber.   

Derzeit erfolgen Innenmaßnahmen wie z. B. Fliesen- und Boden-Verlegung sowie Malerarbeiten. Die bereits weit fortgeschrittenen Außenanlagen werden in den nächsten Wochen fertiggestellt. „Das Projekt profitiert von der perfekten Witterung, der fehlende Wintereinbruch ist ein glücklicher Umstand. Auch die Ausführung durch allessamt regionale Firmen sorgt für einen insgesamt rekordverdächtigen Baufortschritt“, freut sich Huber. Eine Fertigstellung schon im Dezember wurde zwar der Stadt angeboten, die Mehrkosten von 200.000 Euro wurden aber von Bürgermeister Hans Steindl abgelehnt – so bleibt es laut Huber bei der Übergabe des Gebäudes Ende Februar oder Anfang März.

Nachhaltiger Massiv-Bau
Die massive Ziegelsteinausführung des Gebäudes dient laut Markus Huber der Nachhaltigkeit, damit es nach den festgelegten zehn Jahren Vertragsdauer als Flüchtlingsunterkunft entweder wieder saniert und dann je nach Bedarf neu verwendet werden könne, beispielsweise als günstiger Wohnraum für Studenten, so der BuWoG-Geschäftsführer. Doch nach der geplanten Fertigstellung im Februar 2016 müssen zunächst alle Zimmer und Appartements mit Möbeln ausgestattet werden. „Die Einrichtung erfolgt über die öffentliche Hand, was ab März möglich sein dürfte.“  

Die Burghauser Wohnbau GmbH (BuWoG) ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Burghausen. Rund 600 Wohnungen im ganzen Stadtgebiet, 30 Gewerbeeinheiten sowie 900 Tiefgaragen- und 76 Garagenplätze befinden sich im Besitz der BuWoG. Verwaltet werden zudem eine Gewerbeeinheit, 30 Garagen, 132 Tiefgaragen-Stellplätze und 207 oberirdische Stellplätze. Die komplette Bilanzsumme der BuWoG beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro.

Von: BuWoG/mko

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Ende Juni befand sich hier noch grüne Wiese, nun ist innerhalb weniger Monate im Burghauser Gewerbegebiet Lindach ein Gebäudekomplex für rund 170 Flüchtlinge entstanden, der im März 2016 bezugsfertig sein soll. Links das vorgelagerte künftige Verwaltungsgebäude.

„Perfekte Witterung für den zügigen Baufortschritt: BuWoG-Geschäftsführer Markus Huber im künftigen Gemeinschaftsbereich des Wohnheims, der mit Küche, Aufenthalts- und Waschmaschinenraum versehen sein wird.

Derzeit erfolgen die letzten Malerarbeiten, anschließend werden die Fliesen- und Bodenarbeiten ausgeführt.

BuWoG-Geschäftsführer Markus Huber in einem der Wohnheimzimmer, die für die Belegung mit mehreren Einzelpersonen vorgesehen sind.(Fotos: KommExpert/Markus Koch)